Donnerstag, 22. August 2013

5552 Km - Fairbanks

Wir sind wieder in Fairbanks. Die vier Tage Fahrt nach Deadhorse, weit nördlich des Polarkreises, erwies sich als Schlacht von Mensch und Material gegen die Natur. Aber der Reihe nach. Der erste Tag von Fairbanks fing ganz harmlos an. Die Temperaturen und auch die Strasse waren ok. Es wurde uns von schlechten Strassen berichtet, in Wahrheit ist dies aber Hochgeschwindigkeits-Schotter und kein Problem zu Befahren. Wir schlugen unser Camp nach 450 Km in Coldfoot, der halben Strecke nach Deadhorse, auf. Hier trafen wir Amilcar, der auch nach Deadhorse wollte. Kurzerhand beschlossen wir die Fahrt zu dritt anzutreten.

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Hier fing alles an.

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Camp in Coldfoot

Die Einheimischen und LKW-Fahrer, die aus Richtung Deadhorse kamen, berichteten von schlechtem Wetter, mit Schnee und Regen auf der Strecke. Wir liessen uns aber nicht abschrecken unser Projekt zu starten. Das Gelände auf der Fahrt stieg stetig an und es wurde immer kälter. Die Temperaturen auf dem Weg nach Deadhorse waren so um den Gefrierpunkt und es blies ein eisigen Seitenwind. 10 Km vor Deadhorse ging Jan-Eriks Motorrad auf einmal aus. Nun war guter Rat teuer, denn die Maschine entschloss sich zum ungünstigsten Zeitpunkt, mitten in der Tundra, zu streiken. Wir entschlossen kurzerhand Jan-Eriks Motorrad abzuschleppen, um es in Deadhorse zu reparieren.

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386 Km keinerlei Hilfe

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Windschutz

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Die letzten 10 Km ging es im Schlepptau.

Nach der Ankunft in Deadhorse widmeten wir uns gleich dem defekten Motorrad. Zwischen zwei Wohncontainern, die zumindest ein wenig Windschütz boten, zerlegten wir den Vergaser und die Benzinpumpe. Nach drei Stunden hatten wir wieder alles zusammen und das Motorrad lief wieder. Das war bei 3°C Aussentemperatur schon eine Leistung. Leider konnten wir uns wegen dieser Aktion Deadhorse nicht mehr anschauen. Nun gibt es in Deadhorse auch nicht viel zu sehen, denn Deadhorse ist ein reines Arbeitercamp, in dem Touristen nur stören.

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Operation gelungen

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Vergaser und Benzinpumpe gereinigt. Lag wohl am schlechten Sprit.

Wir entschlossen uns kurzerhand einen Tag länger in Deadhorse zu bleiben, da sich dann auch das Wetter bessern sollte. Aber leider war in Deadhorse nirgendwo mehr ein Zimmer für eine weitere Nacht zu bekommen. Also mussten wir uns schon am nächsten Tag wieder auf die Rückweg nach Coldfoot begeben. Dies war der denkbar schlechteste Zeitpunkt, denn in der Nacht hatte es in den Bergen weiter geschneit, aber wir mussten da durch. Bei 0°C ging die Fahrt in Deadhorse los. Zum Glück hatten wir Rückenwind, so dass es erst einmal nicht zu schlimm war. Nach 200 Km kam die Bescherung, die Passstrasse (die höchste in ganz Alaska) war verschneit und vereist. Wir haben uns mehr als einmal auf die Seite gelegt und auf dem schlimmsten Stück, für einen Kilometer etwa eine Stunde gebraucht, aber wir sind irgendwie durch gekommen. Leider gibt es von der Aktion keine Bilder, da wir vollauf damit beschäftigt waren, heile über den Pass zu kommen. Das war kein Kindergeburtstag und nicht ungefährlich. Zeitweise waren wir uns nicht sicher ob wir den Pass überhaupt schaffen können. Aber wir hatten keine Wahl, zurück ging es nicht mehr.

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Höchstemperatur in Deadhorse

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Erste kurze Pause vor dem Pass.

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Das ging noch alles.

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Bei dem Anblick kann man vielleicht erahnen, wie die Strecke war.

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Matsch, Eis, Schnee und Dreck. Alles dabei.

Die Fahrt am nächsten Tag von Coldfoot zurück nach Fairbanks verlief bei gutem Wetter ohne Probleme. Wir werden jetzt einen Tag in Fairbanks bleiben, um unsere Ausrüstung zu reinigen, kleinere Reparaturen durchzuführen und die weitere Reise zu planen. Übrigens hörten wir, dass in der darauffolgenden Nacht ein Blizzard den Pass heimgesucht hat und ein überqueren mit dem Motorrad unmöglich gemacht hat. Wir werden dieses Jahr wohl einer der letzten Motorradfahrer sein, die in Deadhorse waren.

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So schön kann Alaska aber auch sein.